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BIOGRAFIE ...

Sehen Sie hier ein kurzes SWR2-Video:

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Geboren in Denver (Colorado, USA) wächst George Morrison Bailey in einer
Musikerfamilie auf, wo er früh Klavierunterricht von seiner Mutter erhält.
Nach der Schule Ausbildung an der University of Denver mit Abschluss in
den Fächern Graphik/Design und Musik (Piano und Kontrabass).

Danach führt ihn der Militärdienst für drei Jahre nach Heidelberg, wo er als
Pianist beim Chor der VII. US-Armee stationiert ist. Nach der Militärzeit
bleibt er in Deutschland, das seine zweite Heimat werden sollte.

Nach anfänglicher Arbeit in der Modebranche tritt bald die Musik wieder in
den Vordergrund, über die er 1972 auch zum Stuttgarter Ballett kommt,
wo er als Korrepetitor bis 2013 wirkt.

Noch von John Cranko verpflichtet, erfährt George auch choreographische
Förderung, so dass er bald neben den musikalischen Aufgaben mit
Choreographien bei der hiesigen Noverre-Gesellschaft in Erscheinung tritt.
Er fungiert verschiedentlich als Assistent bei diversen Neueinstudierungen
und sammelt Bühnenerfahrung in für ihn kreierten Rollen in Ballett-
produktionen, u.a. Haydee, Neumeier, Béjart.

Stuttgarts Musikszene gibt George schließlich Anregung, sich auch als
singender Entertainer in der Unterhaltungsmusik zu präsentieren, ganz
in der Tradition seiner Familie. Seine unverwechselbare Performance
verschafft ihm bald Anerkennung, insbesondere durch die legendäre
George's Christmas Party im Stuttgarter Neuen Schloss und die weih-
nachtlichen Konzerte im Wilhelma-Theater, die seit 15 Jahren ihr
Publikum finden. Evergreens, vorzugsweise amerikanischer Herkunft,
oft in eigenen Arrangements, stehen dabei im Vordergrund.

Sein Trio tritt regelmäßig im Logo-Bistro in Stuttgart auf. 2015/16
wirkt George in Gastverpflichtungen als Pianist beim Theater am
Gärtnerplatz in München und in der Produktion Greyhounds von
Egon Madsen im Theaterhaus Stuttgart mit.

George Bailey und Mark McClain haben sich beim Stuttgarter Ballett
kennen gelernt und viele Jahre zusammen gearbeitet. In dieser Zeit
kreiert George für Mark und dessen Bruder Michael das Ballett "Brother"
und komponiert später die Musik für einen Pas de deux, den Mark
choreographiert, beides im Rahmen der Noverre-Gesellschaft.

Daneben standen George und Mark für viele Jahre gemeinsam auf der
Bühne für die legendäre George's Christmas Party im Neuen Schloss in
Stuttgart – zu jeder Zeit ein mutuelles Schaffen, geprägt von Harmonie
und gegenseitigem Verständnis.


DIE "DIENENDE" ROLLE DES PIANISTEN

Die Arbeit als Korrepetitor beim Ballett wurde mir nicht in die Wiege
gelegt. "Stunde", Training, Stretching, Probe, Warm-up … alles dem Ziel
untergeordnet, Tanz auf der Bühne gelingen und gut aussehen zu lassen.

Wie "frei" kann dabei die hier eher "dienende" Musik eigentlich sein?
Das ist zunächst natürlich ein Thema für die große Kunstdebatte, für Stil-
und Epochenwandel. Es ist aber auch ein ganz reales Thema – handfest
und täglich neu – im Ballettsaal. "Spiel, was den Tänzern gefällt, was
die Stimmung hebt", so ein Rat ganz zu Anfang meiner Tätigkeit.

Wenn das so einfach wäre in der "Stunde". In welcher Stimmung kommt
wer heute Morgen in den Saal? Welches ist die Lieblingsmusik des Ballett-
meisters? Was hören vielleicht einzelne Tänzer lieber? Sind die Tempi
irgendwem und wie anzupassen? Ist wieder mal jemand "off the music"?
Hat heute jemand Geburtstag? Ja nicht vergessen! Soviel Zeit muss sein.

Kleinigkeiten können die Stimmung heben, oder eben auch senken.
Psychologie ist gefragt. Musik ist wirkmächtig. Es ist nicht leicht, all die
Fragen, Beobachtungen, Gesten, "moods", die des Morgens auf den
Pianisten treffen, mit ein paar Takten Musik zu glätten, auf das gemein-
same Ziel zu richten. Mir war immer Vielfalt wichtig, Abwechslung, klassisch
und modern, auch mal eine Überraschung aus den Charts, für jeden etwas.
Den Tänzern soll es gefallen, dann "brennt" die Bühne. Na ja, der Takt
muss stimmen, der Rhythmus auch, und Zählen muss man können.